Interview mit ..

Nina Pejcinovic

Ob ein Superheld meinen Job machen könnte?

In den Augen unserer Betreuten sind WIR die Superhelden!

Was ist Ihre Aufgabe im St. Josefshaus?

Ich bin Schülerin und derzeit auf dem Markhof des Martinshauses in Wyhlen tätig, im therapeutischen Wohnbereich. Ich helfe den Bewohnern, Ihren Alltag zu gestalten und bei Herausforderungen, die sich durch kognitive Einschränkungen ergeben oder auch durch Erkrankungen wie Schizophrenie. Ich bin im zweiten Ausbildungsjahr.

Was ist Ihre größte Herausforderung?

Die Geduld zu behalten und den klaren Kopf. Gerade, wenn man selbst an seine eigenen Grenzen kommt. Wir begleiten die Menschen durchgängig und sind für sie wie ein Kompass.

Würden Sie Ihren Beruf weiterempfehlen?

Auf jeden Fall. Wir brauchen Menschen in diesem Bereich. Auch um zu
zeigen, dass es immer Menschen mit Einschränkungen geben wird.

Wie schätzen Sie Ihre Aufgaben ein?

Vor allem vielseitig. Wir wollen Menschen helfen, sich bei uns wohl zu fühlen, damit sie sich weiterentwickeln können. Wir demonstrieren Gemeinschaft mit den Menschen, die wir betreuen. Es ist ein besonderes Gefühl, mit Menschen mit Behinderung in die Öffentlichkeit zu treten und zu sagen, hey, wir sind alle zusammen da.

Ist es schwer, Menschen für Ihren Beruf zu begeistern?

Der Beruf des Heilerziehungspflegers hat noch keinen bekannten Namen. Es dauert wohl noch ein wenig, bis Leute sagen, dass es etwas für sie sein könnte. Ich bin stolz darauf, dass ich das machen darf und aktiv etwas bewegen kann.

Würden viele Menschen Ihren Job machen können?

Ja. Wenn man es einen Tick weit zulässt, lässt sich viel Schönes entdecken. Wir sind Manager, Organisatoren, Entertainer. Man sollte von allem etwas haben, kreativ sein, aber auch empathisch. Und das als Team möglichst 24/7, weil die Bewohner uns sehen, wenn sie aufstehen und uns sehen, wenn sie ins Bett gehen.

Könnte ein Superheld Ihren Job machen?

In den Augen unserer Betreuten sind WIR die Superhelden.