Interview mit ..
Joshua Krahl
Es ist beinahe unmöglich, meinen Beruf durch KI oder Roboter zu ersetzen, weil die Menschen, die ich betreue, immer den menschlichen Kontakt brauchen und ich brauche ihn auch.
Ich würde sagen, dass die offene Kommunikation von Menschen mit
Beeinträchtigung manchmal besser ist als die von Menschen ohne.
Was ist Ihre Aufgabe im St. Josefshaus?
Ich bin als Heilerziehungsassistent tätig und in Lörrach in der Vor- und Nachschulbetreuung noch in der Ausbildung. Ich liebe es, mit Menschen umzugehen. Für mich ist es jeden Tag etwas Neues, wie sie die Welt wahrnehmen und was sie interessiert.
Wie kamen Sie dazu?
Meine Mutter ist seit über zehn Jahren in diesem Beruf tätig, ich bin damit großgeworden und war schon als Kind hin und wieder mit dabei. Daher war für mich früh klar, dass auch ich in diesen Beruf gehen werde. Richtig sicher wusste ich es bereits mit 13, 14 Jahren, als ich mich für ein erstes Praktikum beworben habe. Und die Ausbildung ist genau das, was ich erwartet habe.
Was sind Ihre größten Herausforderungen?
Vermutlich, dass ich sehr sensibel sein muss mit den sehr unterschiedlichen Betreuten und ihren Stimmungen. Ich versuche dabei immer, niemandem von oben herab begegnen.
Ist es schwer, Menschen für Ihren Beruf zu begeistern?
Ich höre sehr oft den Satz „das könnte ich nicht“. Ich bekomme aber auch viel Bewunderung für meinen Beruf, Respekt und Verständnis.
Was sind positive Erlebnisse bei Ihrer Arbeit?
In der Ferienbetreuung hatte ich schon mit Kindern zu tun, mit denen viele Betreuer nicht so gut klar kamen, grob vereinfacht würde man wohl sagen, dass es sehr „wild“ war. Für mich war es schön zu erleben, wenn ein Kind sofort mit mir klar kam und wir uns gut verstanden haben. Ich würde sagen, dass die offene Kommunikation von Menschen mit Beeinträchtigung manchmal besser ist als die von Menschen ohne.
Wie würden Sie jemandem die Arbeit im St. Josefshaus empfehlen?
Ich würde es so ausdrücken, dass ich Menschen mit einer Beinträchtigung bei jeglichen Alltagsaufgaben unterstütze. Damit kann man total viel anfangen, wenn man erkannt hat, dass es verschiedene Bedürfnisse von Menschen gibt.
Lässt sich Ihr Beruf eines Tages durch moderne Technologien ersetzen?
Es ist beinahe unmöglich, meinen Beruf durch KI oder Roboter zu ersetzen, weil die Menschen, die ich betreue, immer den persönlichen Kontakt brauchen und ich brauche ihn auch. Von daher habe ich vermutlich den sichersten Beruf, den es gibt.
Einverstanden, dass Sie alle schon ein wenig Superhelden seid?
Das hätte ich gern, aber bisher ist es noch niemandem aufgefallen (lacht).