Interview mit ..
Jan Ruf
Wenn wir 100 Leute fragen, wissen vermutlich 95 Prozent der Menschen
nicht, was ein Heilerziehungspfleger ist – das wollen wir gern ändern.
Dieser Beruf bietet viel mehr Positives, als man denken würde. Wir wollen, dass die Menschen, die ihn lernen und ausüben, gern dafür einstehen können.
Was ist Ihre Aufgabe im St. Josefshaus?
Ich bin hauptamtlicher Dozent an der Theresia-Scherer-Schule und selbst ausgebildeter Heilerziehungspfleger. Ich habe Sozialwirtschaft studiert, war im Qualitätsmanagement und bin seit anderthalb Jahren Dozent, seit 13 Jahren insgesamt hier am Haus.
Was ist für Sie die größte Herausforderung?
Bildung an sich ist ein großes Thema, für meinen Bereich bedeutet das: wo stehen die jungen Leute heute aktuell, was sind ihre Ansprüche, wie sie arbeiten wollen? Unser Job ist es, die Leute abzuholen und sie in drei Jahren zu Fachkräften zu machen. Am besten so, dass alle in drei Jahren ihren Abschluss machen können und möglichst bei uns bleiben. Herausfordernd daran ist natürlich, dass wir früher einen Arbeitgebermarkt hatten, wo wir uns die Leite aussuchen konnten. Inzwischen hat sich das gedreht. Den Fachkräftemangel können wir nicht schönreden, aber wir können ihm begegnen.
Wie würden Sie die Arbeit im St. Josefshaus weiterempfehlen?
Ich bin gern hier, weil das Josefshaus unglaublich viel bietet für Mitarbeiter:innen. Jede oder jeder kann sich hier unglaublich entwickeln – bei1700 Mitarbeiter:innen gibt es ganz viel Vielfalt, was die Tätigkeitsfelder angeht. Und auch das menschliche Miteinander ist großartig. Man spürt, dass der Mensch wirklich im Mittelpunkt steht bei uns. Jeder kann seine Stärken ins Team einbringen und wir pflegen ein schönes Miteinander. Wenn man sich auf das hier einlässt, bekommt man ein sehr kollegiales und loyales Miteinander. Und wir sind sehr kreativ, in einem sehr jungen Team.
Ist es ein Superheldenjob, den sie ausüben?
Nein. Die Leute, die hier herkommen, entscheiden sich bewusst dafür. Nach einem verpflichtenden Praktikum wissen es die meisten, ob sie es mit uns angehen wollen. Und wir wollen sie bestmöglich auf den Beruf vorbereiten. 95 Prozent der Menschen wisssen vermutlich nicht, was ein Heilerziehungspfleger ist – wir wollen das gern ändern. Dieser Beruf bietet viel mehr Positives, als man denken würde. Wir wollen, dass die Menschen, die den Beruf lernen und ausüben, gern dafür einstehen können.