Interview mit ..

Geraldine Baldessari

Dieser Beruf ist für alle, die etwas suchen, was sie erfüllt. Du bekommst sehr viel von den Menschen zurück. Etwas Besseres gibt es nicht.

Ich bin überfragt, ob Du wie Chuck Norris sein musst für meinen Job. Ich weiß nur, dass ich in der Ausbildung hier in den vergangenen zweieinhalb Jahren richtig gewachsen bin.

Was machen Sie am St. Josefshaus?

Ich bin Heilerziehungspflegerin in Ausbildung und gerade im zweiten
Lehrjahr.

Was ist Ihre größte Herausforderung?

Das ist die Anpassung an die verschiedenen Menschen. In unserer Gruppe arbeite ich mit mit 12 Leuten, da braucht es einen schnellen Wechsel, wie wir bestmöglich allen ihren Stimmungen gerecht werden können.

Wie würden sie Ihre Arbeit jemandem weiterempfehlen?

Dieser Beruf ist für alle, die etwas suchen, was sie erfüllt. Du bekommst sehr viel von den Menschen zurück. Etwas Besseres gibt es nicht.

Was war Ihre spannendste Erfahrung bisher?

Ich erinnere mich an die Aufregung, als wir eine wirklich riesige Hornisse bei uns im Haus hatten. Ich habe sie lebendig mit einem Glas gefangen und wurde von 12 Menschen mit Behinderung trotz aller Ängste angefleht, dass ich die Riesenwespe wieder freilasse. Am Ende ist die gesamte Gruppe mit mir nach draußen gegangen, damit die Wespe gesund rauskommt.

Wie lässt sich das Teamwork im St. Josefshaus beschreiben?

Ich empfinde es als sehr offene und vor allem ehrliche Kommunikation. Gerade auch mit Menschen, die schon 15 Jahre oder länger hier im Team sind. Da gibt es kein „oben“ oder „unten“, sondern ein konstruktives Miteinander.

Warum ist es generell schwer, für Ihre Arbeit Menschen zu gewinnen?

Der Beruf ist relativ unbekannt. Wenn ich ihn erkläre, denke alle an die Pflege von schwerkranken Menschen mit Behinderung. Wer sich wirklich informiert, wird sehen, dass es anders ist.

Würden viele Menschen Ihren Job machen können?

Ja. Vor allem die Diversität der unterschiedlichen Bereiche ist etwas, was es besonders ausmacht.

Ist es etwas, was eine KI könnte?

KI ist schön und gut. Aber bei uns gehts es eher um emotionale Intelligenz.
Das kann von keiner Maschine übernommen werden. Deshalb ist unser
Beruf so wichtig und auch sicher.

Seid Ihr so etwas wie Superhelden?

Ob ich den Begriff der ‚Superhelden‘ benutzen würde, weiß ich nicht. Was ich dagegen sicher weiß, ist, dass ich in dieser Ausbildung in den vergangenen zweieinhalb Jahren richtig gewachsen bin.