Interview mit ..

Lars Weiser

Ich gehe nach Hause und weiß, dass jemand heute wieder einen schönen Tag wegen mir hatte. Das kann man sich mit Geld nicht kaufen.

Der Beruf des Sozialarbeiters ist recht vielfältig. Und in krisenbehafteten Zeiten wie diesen empfinde ich meine Arbeit sehr sinnstiftend.

Was ist Ihre Aufgabe im St. Josefshaus?

Ich arbeite als Sozialarbeiter im Förder- und Betreuungsbereich und
kümmere mich dort um Konzepte, Vergütungen und Investitionen. Eine sehr organisatorisch geprägte Tätigkeit. Seit zwei Jahren bin ich hier am Haus.

Was ist die größte Herausforderung für Sie?

Größte Herausforderung ist es, die Komplexität des Ganzen zu überblicken. Um den Menschen gerecht zu werden, ist es wichtig, alle Prozesse zu kennen.

Was ist Ihre positivste Erinnerung an die Arbeit im St. Josefshaus?

Als ich im Winter damals neu kam, hatte ich völlig unterschätzt, wie hier am Rosenmontag gefeiert wird. Auch im Rahmen unserer Organisation. Bei meiner früheren Arbeit war das ein Tag wie jeder andere. Die schönsten Sachen haben generell gar nicht soviel mit meiner täglichen Arbeit zu tun, sondern mit den Begegnungen. Eine ältere Dame, die in unserer Werkstatt arbeitet, klopft in der Pause jeden Tag an mein Fenster und dann plaudern wir ein paar Minuten. Man spürt, wie wir uns beide darauf freuen.

Gibt es viele Menschen, die Ihren Job machen könnten?

Der Beruf des Sozialarbeiters ist recht vielfältig, auch wenn speziell die Arbeit mit Menschen im Kontext von Behinderung oder Wohnsitzlosigkeit manche abschrecken mag. Aber gerade in krisenbehafteten Zeiten wie diesen empfinde ich meine Arbeit sehr sinnstiftend. Ich gehe nach Hause und weiß, dass jemand heute wieder einen schönen Tag wegen mir hatte. Das kann man sich mit Geld nicht kaufen.

Wird KI eines Tages auch Ihre Arbeit ersetzen?

KI hilft mir gerade in meiner Tätigkeit unterstützend, aber sie kann das menschliche Miteinander nicht ersetzen.

Einverstanden, dass Ihr Haus eigentlich mit einem großen Plakat auf seine Superhelden hinweisen müsste?

Wir sind keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen. Für uns
braucht es eigentlich kein Superheldenplakat.